**VERSTÄRKUNG GESUCHT**
Für unsere Pfefferküchlerei in Pulsnitz suchen wir ab sofort eine(n)
BÄCKER/-IN oder eine(n) interessierte(n) Quereinsteiger.
- zuverlässig, Freude am Backhandwerk, keine Schichten
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Georg Gräfe Pulsnitzer Pfefferkuchen GmbH & Co. KG
Schillerstraße 6
01896 Pulsnitz
Per E-Mail
info@pfefferkuchen-pulsnitz.com
Ein Traditionshandwerk - Deutschlandweit einmalig wird diese Spezialität heute noch von insgesamt acht handwerklich arbeitenden Familienbetrieben hergestellt und darf auch nur von diesen aufgrund der Eintragung als "geschützte geografische Angabe" als Pulsnitzer Pfefferkuchen verkauft werden. Nur in der Pfefferkuchenstadt Pulsnitz ist dieser hohe Spezialisierungsgrad als eigenständiges Handwerk mit einer eigenen Innung bestehen geblieben. Seit dem 1. April 1998 fand das Pfefferküchlerhandwerk auch endlich seinen verdienten Platz in der Anlage A der Handwerksordnung.
Wie lange in Pulsnitz schon Pfefferkuchen gebacken werden, lässt sich leider nicht mit absoluter Bestimmtheit sagen. Der früheste, gesicherte Beleg ist ein schriftliches Privileg aus dem Jahre 1558. In diesem wurde den Bäckern der Stadt das Recht erteilt auch Pfefferkuchen zu backen, allerdings nur nachdem sie den Grundbedarf an Brot gedeckt hatten. Ursprünglich schon im frühen Mittelalter in den Klöstern als Lebküchlerei und Lebzelterei praktiziert, fand das Handwerk den Eingang in das städtische Zunft- und Innungsgeschehen. Sicherlich hat die Nähe zur damaligen Handelsstraße "Via Regia" und die damit einhergehende Versorgung mit Waren, Rohstoffen und edlen Zutaten (u. a. Gewürzen) einen großen Anteil daran, dass sich dieser Handwerkszweig in Pulsnitz besonders entwickelte.
Aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts sind die Pfefferküchler-Familien Großmann, Deuffel und Ziegenbalg bekannt. Viele Anregungen brachte der Pulsnitzer Tobias Thomas von seiner damaligen Walz aus dem preußischen Thorn im Jahre 1745 mit und führte das Handwerk dadurch zu neuer Blüte. Fortan wurde dieses in zahlreichen, sehr kleinen Betrieben ausgeübt – so existierten im Jahre 1939 noch 39 Küchlereien in der Stadt. Der heutige Fortbestand des Pfefferküchlerhandwerkes ist durch die Ausbildung von Lehrlingen und Meistern, zumeist in familieneigener Reihe, gesichert.
Woher haben die Pfefferkuchen ihren Namen
Doch warum heißen die Pulsnitzer eigentlich "Pfefferkuchen"? Die Bezeichnung ist entstanden, weil man im Mittelalter alle fremdländischen und unbekannten Gewürze kurzum mit dem Sammelbegriff Pfeffer zusammengefasst hat. "Geh doch dahin, wo der Pfeffer wächst!", ist eine geläufige Redewendung in Anlehnung an die Herkunft der meisten Gewürze aus dem süd- und südostasiatischen Raum. Pfeffer wird für die Herstellung also nicht verwendet.
Charakteristisch ist für einen Pulsnitzer Pfefferkuchen der leicht süßlich-würzige Geschmack und vor allem die Tatsache, dass er aus einem Lagerteig hergestellt wird. Dieser besteht nur aus Weizenmehl, Roggenmehl, Bienenhonig (oder Kunsthonig, auch Invertzuckercreme) und dunklem Zuckerrübensirup (oder Invertzuckersirup). Aus diesen genannten Zutaten wird ein homogener Grundteig hergestellt, welcher dann bis zu seiner Verarbeitung ca. 2 – 4 Monate traditionellerweise in Buchenholzbeuten reifen muss. In dieser Zeit entwickelt sich das ganz bestimmt Aroma, der Teig erhält seine Bindigkeit und durch die, aus dem Zuckeranteil abgespaltenen, Säuren (leichte Milchsäuregärung, ähnlich einem Roggen-Sauerteig) wird die Lockerung und spätere, gute Verdaulichkeit des Gebäckes begünstigt. Erst nach seiner ausreichenden Reifung wird der Grundteig verarbeitet und verbacken und erst zu diesem Zeitpunkt werden ihm die Gewürze, das Lockerungsmittel (Ammoniumhydrogencarbonat, auch Hirschhornsalz; und teilweise Kaliumcarbonat, auch Pottasche) und weitere Zutaten wie Mandeln, Nüsse und Früchte beigegeben. Anschließend wird das Gebäck teilweise gefüllt und mit verschiedensten Glasuren oder Überzügen veredelt.
Ein Pulsnitzer Pfefferkuchen enthält als Grundzutat kein Fett und ist durch seine gute Lockerung und insbesondere die enthaltenen Gewürze bekömmlich und gut verdaulich. Durch die besondere Herstellungsart und die Zusammensetzung zählt diese Spezialität zu den Dauergebäcken mit einer Haltbarkeit von 4 Monaten (Gefüllte Pfefferkuchen) bis zu einem Jahr bei den ungefüllten Sorten.
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